Wer die Welt ändern will, muss den Menschen ändern!
Die wissenschaftliche Psychologie als Kompass
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Menschen mit viel Geld und Einfluss, die der übrigen Menschheit nicht wohlgesonnen sind und nur ihren eigenen Profit im Sinn haben, versuchen auf verschiedene Weise, die Welt „aus den Angeln zu heben“. Der Weltkrieg gegen Russland gehört dazu. Der frühere Präsident von Greenpeace, Dr. Patrick Moore, sagte vor kurzem, dass die Eliten einen „Selbstmordpakt“ hätten, um die Weltbevölkerung zu reduzieren: „Wir stehen jetzt vor einer Situation, in der eine große Anzahl sehr mächtiger Organisationen und Eliten auf internationaler und nationaler Ebene eine Politik fordern, die im Grunde ein Selbstmordpakt ist. Im Grunde eine Art Todeswunsch.“ (1) Besorgte Zeitgenossen wollen diesen destruktiven Prozess gerne schnell und nachhaltig stoppen. Doch die Frage ist: Wie?
Da die Geschichte ein Werk des Menschen ist, muss der Mensch geändert werden, um die Welt zu ändern.
Gut gemeinte Appelle verfehlen oft ihr Ziel. Dagegen bietet die moderne wissenschaftliche Psychologie ein geeignetes Instrumentarium. Damit der Mensch für eine humane, friedliche und freiheitliche Gesellschaft gewonnen werden kann und sich in Bewegung setzt, muss er sowohl über die Vorgänge in der Welt aufgeklärt sein, als auch seine eigene Natur, seine seelische Verfassung sowie seine Reaktionsweisen und die der anderen kennen.
Wenn dieser Mensch dann zum Beispiel an das Problem des Krieges herantritt, ist er in der Lage zu unterscheiden: Welche Menschen führen Krieg? Sind es nur die anderen, die Politiker, die Kriegsführer, oder gehören wir selbst auch dazu? Zum Beispiel die Mutter, die ihre Söhne auf das „Feld der Ehre“ geschickt hat und dann „in stolzer Trauer“ eine schwarze Armbinde trug? Oder die Generation, die den Ersten Weltkrieg mitmachte und anschließend in den Zweiten marschierte, in dem Vater und Sohn auf dem „Felde der Ehre“ zurückblieben? Und was ist mit dem Pfarrer und der Kirche, die die Waffen segnet?
Mit der Psychologie hätte er einen Kompass, mit dem er menschliche Handlungsweisen richtig einordnen kann.
Wissenschaftliche Psychologie
Die Psychologie ist eine Wissenschaft über den Menschen, über die menschliche Natur: wie er wird, wie er heranwächst, welche Erlebnisse er macht, wie er sich in seinem Leben zurechtfindet. Seine Erfahrungen werden ihm vor allem von seinen Eltern, aber auch von den Lehrern vermitteln. Es ist dann das Produkt seiner Erlebnisse und Eindrücke in der Kindheit.
Bereits in den ersten Lebensjahren – mit fünf bis sechs Jahren, wenn es in den Kindergarten kommt – hat das Kind einen Kompass. Es weiß dann, wie es sich zu verhalten hat; auch über das andere Kind, über Vater, Mutter und Geschwister hat es eine Meinung. Es hat bereits seinen Charakter, seine Charaktereigenschaften und kennt seine Stellung in der Welt.
In der Medizin durfte der Mensch den Menschen – seine Organe und sein ganzes Inneres – nicht kennen lernen, nicht studieren. Die Kirche war aus bestimmten Gründen dagegen, dass man den Menschen erforscht. Erst als man die Notwendigkeit erkannt hatte, sind Leichen gestohlen worden und die Mediziner sind darangegangen, den Menschen zu erforschen. Die Medizin ist nur weitergekommen, weil sie die Funktion des Körpers erkannt hat.
Heute will die wissenschaftliche Psychologie das geistige und seelische Leben des Menschen erforschen: seine Gedanken, seine Gefühle und seine Erlebnisse. Wenn man die Gefühle und Reaktionsweisen des Menschen einmal versteht und erkennt, wie er heranwächst, wie er die Welt sieht und was in ihm vorgeht, dann wird einem vieles klar. Das ist dann ein anderes Denk- und Gefühlsvermögen. Man wird sich selbst und den anderen, die Gesellschaft und die ganze Welt richtig verstehen.
Aufklärung und Erziehung
Demgemäß sind Aufklärung und Erziehung die wichtigsten Maßnahmen, die zum Beispiel gegen den Krieg und alle anderen inhumanen und freiheitraubenden „Anordnungen“ der korrupten Obrigkeit ergriffen werden können (2).
Die autoritäre Erziehung der Vergangenheit schuf einen Menschentypus, der nur die Kategorien „Herrschen“ und „Dienen“ kannte. Kein Wunder, dass dieser Mensch weder die sozialen Probleme lösen, noch den Krieg aus der Welt schaffen konnte. Religiöse und soziale Ideologien sowie Privilegien im gesellschaftlichen Leben hindern den Menschen daran, die Einheit des Menschengeschlechts zu begreifen (3). So wird Zweitracht unter denen gesät, die darauf angewiesen wären, sich auf dieser Erde ein erträgliches Dasein zu sichern.
Heute weiß man, dass man nur mit psychologischen Erziehungsmethoden – Verzicht auf unangemessenes Autoritätsgebaren und Gewaltanwendung sowie Verständnis des kindlichen Seelenlebens – Menschen heranbilden kann, die gegen die Verstrickungen des Machtwahns gefeit sein werden und keine „Untertanen-Mentalität“ mehr besitzen (4).
Noch kann man nicht sagen, wann sich das Menschheitsgewissen, dessen Mahnruf durch die Jahrhunderte geht, endgültig Gehör verschaffen wird. Da aber an der Frage, ob sich die Menschen in weit höherem Maße als bisher zur allmenschlichen Solidarität bekennen werden, der Bestand des Menschengeschlechts hängt, sollten wir alle nichts unversucht lassen, die entsprechenden psychologischen Maßnahmen zu ergreifen.
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Dr. Rudolf Lothar Hänsel ist Lehrer (Rektor a. D.), Doktor der Pädagogik (Dr. paed.) und Diplom-Psychologe (Schwerpunkte: Klinische-, Pädagogische-, Medien- sowie Individual-Psychologie). Als Pensionär arbeitete er in Lindau am Bodensee viele Jahre als Psychotherapeut in eigener Praxis. In seinen Büchern und pädagogisch-psychologischen Fachartikeln fordert er eine bewusste ethisch-moralische Werteerziehung und eine Erziehung zum Gemeinsinn und Frieden.
Noten
3. a. O.
4. a. O.
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